Moritz Dümmel
Vita
Seit seiner Kindheit beschäftig sich Moritz Dümmel mit dem Malen und Zeichnen. Der junge, aufstrebende Künstler konnte durch die Förderung der Eltern – der Vater ist Grafiker, die Mutter Grafikerin und Malerin – seine künstlerischen Fähigkeiten stetig ausbauen. Der unstillbare Drang, sich in der Kunst zu verwirklichen wurde auf dem Staufer-Gymnasium in Waiblingen im Kunstunterricht bei Bernd Zimmer entscheidend gefördert.
Bereits während der Schulzeit erhielt Moritz Dümmel zweimal eine Auszeichnung des Jugendkunstpreises Baden-Württemberg und gewann zuvor, im Alter von 13 Jahren, den Landespreis des „59. Europäischen Kunstwettbewerbs“. Er erhielt nach erfolgreichem Schulabschluss, neben dem „Preis für sehr gute Leistungen in Bildender Kunst“, das Atelierstipendium der Stadt Waiblingen.
Der Grundstein für die weitere künstlerische Entwicklung war gelegt. Es folgte die erste eigene Ausstellung im Rahmen des Stipendiums im Jahr 2018 sowie weitere Einzel- und Gruppenausstellungen.
In seinem Kunststudium an der Freien Kunstschule Stuttgart im Fachbereich Freie Grafik, welches 2019 begann, lernte Moritz Dümmel bei Dozenten wie Andrej Dugin, Prof. Frederick Bunsen oder Prof. Thomas Heger.
Moritz Dümmel lebt, arbeitet und lehrt derzeit in Heilbronn, Esslingen und Stuttgart.
Auszeichnungen
2024
Förderpreis des Verbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler Baden-Württemberg (VBKW)
2023
33. Joseph-und-Anna-Fassbender-Preis der Stadt Brühl (Köln)
Kunstpreis des Wettbewerbs „Kunstpreis zum Aschermittwoch“ der Freien Kunstschule Stuttgart
2022
Publikumspreis der Förderpreisausstellung „Mach Dein Ding!“ des Bodenseekreises
2018
Atelierstipendium der Stadt Waiblingen für besondere Leistungen im Fachbereich Bildende Kunst
Preis für sehr gute Leistungen im Fachbereich Bildende Kunst des Staufer-Gymnasiums in Waiblingen
2017
20. Jugendkunstpreis Baden-Württemberg (unter den besten 40 Teilnehmenden)
2015
18. Jugendkunstpreis Baden-Württemberg (unter den besten 40 Teilnehmenden)
2012
Landespreis des 59. Europäischen Wettbewerbs
INTERVIEW mit Moritz Dümmel
Über den künstlerischen Prozess
Galerie K3 (K3): Welche Materialien und Techniken bevorzugen Sie?
Moritz Dümmel (MD): Kohle, Grafit, Acryl-/Wandfarbe, Tapete und Papier.
K3: Gab es einen prägenden Moment in Ihrer künstlerischen Laufbahn?
MD: Einige, aber der Wichtigste war die thematische Auseinandersetzung innerhalb des Diploms unter der Betreuung von Prof. Thomas Heger.
Zur Inspiration und Motivation
K3: Welche Erfahrungen haben Ihre Kunst beeinflusst?
MD: Kunstunterricht bei Künstler Bernd Zimmer (während des Abiturs), Atelierstipendium der Stadt Waiblingen 2018 ohne welches ich niemals Kunst studiert hätte, Studium an der Freien Kunstschule Stuttgart bei Dozenten wie Prof. Thomas Heger, Prof. Frederick Bunsen, Andrej Dugin und Martin R. Handschuh
K3: Gibt es bestimmte Künstler*innen, Themen oder Ereignisse, die Ihre Arbeit beeinflussen?
MD: Ben Willikens bzw. Gregor Schneider und deren jeweilige Auseinandersetzung mit dem Raum.
K3: Was möchten Sie mit Ihrer Kunst bei den Menschen erreichen?
MD: Offenheit sich auf Dinge einzulassen, Kommunikationsgrundlage zu sein, Irritation, Begeisterung.
K3: Welche Rolle spielt die Gesellschaft in Ihrer Arbeit?
MD: Viel, mein aktuelles Thema (siehe Diplomarbeit von 2023) beschäftigt sich mit menschlicher Wahrnehmung, gesellschaftlichen Normen und bezieht sich natürlich auch bildlich bzw. optisch auf gängige Beobachtungen der Gesellschaft und der Umgebung, in der ich mich bewege.
Zur Bedeutung und Interpretation
K3: Inwiefern spiegeln Ihre Werke Ihre persönliche Entwicklung oder Erfahrungen wider?
MD: Jedes Werk ist die Darstellung eines Prozesses, der schlussendlich auch Erfahrungen und persönliche Entwicklungen wiedergibt. An einem einzelnen Werk ist so etwas schwieriger auszumachen wie bei einer gesamten Werkreihe.
Nach der Rezeption durch das Publikum
K3: Wie fühlen Sie sich, wenn jemand Ihre Kunstwerke erwirbt und in sein Zuhause integriert?
MD: Es ist eine schöne Bestätigung der eigenen Arbeit, wenn jemand das Kunstwerk erwirbt. Meist (durch die Größe der Arbeiten) bin ich beim Hängungs-/Anlieferungsprozess stark involviert. Aufgrund der Bindung zur Arbeit selbst fühlt sich oft dabei an, als verkaufe man sein eigenes Kind an jemanden Fremden.
Zur Entwicklung und Zukunft
K3: Wie hat sich Ihre Kunst im Laufe der Zeit entwickelt?
MD: Früher war es sehr technisch belastet. Bedeutet, dass mein Hauptaugenmerk eher bei der technischen Umsetzung und der damit verbundenen Raffinesse lag als heute. Vor einigen Jahren entstanden noch realistische, Schwarz-Weiß-Kohlezeichnungen nach Vorbildern wie Robert Longo, heute eher freiere, teils auch abstrakte Arbeiten die eher die Irritation und die Vereinigung verschiedener Bildwelten verfolgt.
K3: Gibt es neue Techniken oder Stile, an denen Sie arbeiten?
MD: Zunehmend ist das dreidimensionale Arbeiten mit Abrisselementen (alte Türen/ Fenster, alte Museumswände, …) aus dem Kulturbereich für mich interessant geworden. Ab wann ist eine Zeichnung eine Zeichnung und wann geht diese auch mal in den Raum bzw. wie können die Grenzen zwischen Objekt und Zeichnung verschwimmen?
K3: Welche Tipps geben Sie jungen Künstlerinnen und Künstlern?
MD: Wenn ihr euch für den Weg der Kunst entscheidet, dann zieht es durch und bleibt dran. Das Wichtigste ist, neben der Qualität der eigenen Arbeit, die Ausdauer… alles andere ist egal.
K3: Danke Moritz Dümmel für die Einblicke.